1277. Februar 18. Jeltsch bei Ohlau. in nocte quinte ferie p. primam dom. quadragesime. Herzog Boleslaw von Liegnitz lässt hier den jungen Herzog Heinrich IV. durch einige Adlige des Nachts im Bett überfallen und nach der Burg Lähnhaus bei Hirschberg führen, wo er denselben gefangen hält. Als Motiv der That bezeichnen die ann. Polonor. (Mon. Germ. XIX. p. 640) die Absicht Boleslaw's, einen Antheil an der Erbschaft seines verstorbenen Bruders. des Erzbischofs Wladyslaw von Salzburg, zu erpressen, das Chron. Polono-Siles. (Mon. Germ. XIX. p. 569) und die demselben folgende Chron. princ. Polon. (Stenzel Ss. I. 110) führen an, dass einige Barone die Rache des jungen Herzogs wegen der (angeblichen) Vergiftung seines Vaters und Oheims gefürchtet und deshalb das Attentat unternommen hätten, ein Motiv, dessen Glaubwürdigkeit ebenso zweifelhaft bleiben muss, wie die ganze Vergiftungsgeschichte. In den Zusammenhang der sich nun entspinnenden Kämpfe gehört dann auch die Notiz der ann. Polonor. p. 641: Eodem anno milites Theutonici vocati sunt in Zlesiensem provinciam. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen. |